Wenn Sie nur einen Tag haben, um Madrid kennenzulernen, finden Sie hier ein paar Tipps zu den obligaten Unternehmungen für morgens, nachmittags und abends. Versuchen Sie aber nicht, alle unterzubringen, sondern wählen Sie die, die Ihnen am meisten zusagen und – ganz wichtig - genießen Sie sie! Madrid wird Sie begeistern, und zwar so sehr, dass Sie bestimmt wiederkommen.
VORSCHLÄGE FÜR UNTERNEHMUNGEN AM VORMITTAG
Prado-Museum
Für viele ist das Prado-Museum das beste Kunstmuseum der Welt. Ausgestellt werden hier die ehemaligen königlichen Sammlungen mit Werken von Künstlern wie Van der Weyden, El Bosco, Rubens, Fra Angélico, El Greco, Tiziano und weiteren. Was das Prado-Museum aber von allen anderen Museen der Welt abhebt, ist, dass es einen Großteil des Werks von Velázquez und Goya, den großen Meistern der spanischen Schule, beherbergt. An einem Vormittag können Sie sich entweder auf einen Künstler konzentrieren oder einen Blick auf die 10 Meisterwerke des Prado-Museums werfen. Es ist erwähnenswert, dass der Paseo del Prado und der Buen Retiro, eine Landschaft der Künste und Wissenschaften, die auch als Landschaft des Lichts bekannt ist, im Jahr 2021 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde.
Reina-Sofía-Museum
Wenn Ihnen der Sinn eher nach einem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst steht, dann empfehlen wir das Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, das die spanische und europäische Kunstgeschichte erzählt, angefangen bei der historischen Avantgarde bis hin zur Aktualität, mit dem „Guernica“, eines der Meisterwerke Picassos, als Mittelpunkt. In der Nähe befindet sich das Kulturzentrum Serrería Belga, in dem die kreative Dynamik Madrids in den Bereichen Kunst, Musik, Design, Literatur, Image und Gastrokultur zum Ausdruck kommt.
Rastro-Flohmarkt
An jedem Sonntag breitet sich der Rastro, der urtypischste Straßenmarkt Madrids, auf der Ribera de Curtidores und den umliegenden Straßen aus. Etwas, das sich auf dem Rastro nicht finden lässt, so heißt es, gibt es ganz einfach nicht – Kleidung aller Art, Schallplatten, Bücher, Gummis, Schlüssel, Pfannen, Messer, Schuhe, Hüte, Antiquitäten ... und Gegenstände, deren Zweck sich manchmal nur schwer erahnen lässt. Kombiniert mit einem Besuch auf dem Flohmarkt ist es Brauch, sich einen Snack im Viertel La Latina zu gönnen. Auch an den übrigen Wochentagen öffnen die Geschäfte der Gegend, darunter jede Menge Antiquitätenläden, Auktionshäuser und Möbelgeschäfte.
Retiro-Park
Die grüne Lunge der Madrider Innenstadt ist auch unter kulturellem Gesichtspunkt eine interessante Anlage. Ursprünglich entstand sie als Park des heute nicht mehr existenten Sommerschlosses Palacio del Buen Retiro, das unter König Philipp IV erbaut wurde. Seitdem der Park im 19. Jahrhundert seine Pforten für die Madrider Bevölkerung öffnete, war er mehrmals Schauplatz von Kunst- und Industrieausstellungen, deren schöne, eigens dafür errichtete Hallen aus Eisen und Glas auch heute noch zu sehen sind. Der Retiro-Park bietet die Möglichkeit zu Sport, Bootsfahrten, Inline-Skating, Besuch von Kunstausstellungen oder einfach einer Verschnaufpause in einem seiner Terrassen-Cafés in lauschiger Atmosphäre mit Bohème-Flair. Zu den bekanntesten Orten des Parks gehört der künstliche Berg Montaña de los Gatos. In der Nähe befindet sich auch das Kulturzentrum Daoíz y Velarde, ein renovierter Veranstaltungsort, der die Dezentralisierung der Kultur in der Stadt fördert.
Kultureller Spaziergang durch Lavapiés und Madrid Río
Dieser Teil der Stadt besitzt ein großes kulturelles Angebot, angefangen beim Theater Centro Dramático Nacional über avantgardistische Locations wie Naves del Español en Matadero oder MAD (Madrid Artes Digitales) Zentrum für immersive Erlebnisse, bis hin zu den Sälen des alternativen Theaters. Tapas und andere Schlemmereien bieten die Stände im Mercado de San Fernando, die Restaurants im Einkaufszentrum Madrid Plaza Río 2 oder die modernen Cafeterias im Stadtviertel Lavapiés, wie das Pum Pum Café oder Cafelito (C/ Sombrerete, 20), zwei Lokale, die die Kunst des Kaffees sehr ernst nehmen. Ein unterhaltsamer Tipp ist das Museo de la Felicidad (Museum des Glücks) besuchen, ein neuer immersiver Erlebnisraum, in dem sich alles um das Thema Glück dreht.
VORSCHLÄGE FÜR UNTERNEHMUNGEN AM NACHMITTAG
Von der Plaza Mayor zum Königspalast
Eines Bummels durch Madrid wird man nie müde, insbesondere im Madrid de los Austrias (Madrid der Habsburger). In diesem Teil der Stadt befinden sich zwischen der Plaza Mayor und der Plaza de Oriente die meisten Paläste und Klöster aus dem 17. Jahrhundert, der Epoche, als Madrid Hofsitz der Habsburger wurde. Unser Tipp - lassen Sie den Stadtplan doch einfach mal zwei Stunden lang stecken und streifen Sie ziellos durch das Viertel. Mit Sicherheit gelangen Sie dabei in verwinkelte Gassen, entdecken eine urige Taverne, eine barocke Kirche oder einen versteckten Garten. Einige Stationen auf dem Rundgang sind die Markthalle Mercado de San Miguel, der Königspalast und das Teatro Real, die Madrider Oper. Ganz in der Nähe bietet es sich an, den ägyptischen Debod-Tempel zu besuchen, von dessen Gärten man einen fantastischen Sonnenuntergang genießen kann.Nicht versäumen sollte man einen Besuch des neuen Aussichtspunkts Cornisa del Palacio, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf die Gärten des Campo del Moro und die Casa de Campo hat. oder die Galerie der Königlichen Sammlungen, die eine Reise durch die Geschichte der spanischen Monarchie bietet.
Von Atocha zum Cuatro Torres Business Area
Bekannt als Eje de la Castellana ist dies die zentrale Verkehrsachse der Madrider Innenstadt, die am Kreisverkehr Emperador Carlos V beginnt und sich über die Straßen Paseo del Prado, Paseo Recoletos und Paseo de la Castellana bis hin zum Nudo Norte hinter das Cuatro Torres Business Area fortsetzt. Über diese Straßen verteilt befinden sich Museen, Ministerien, die Nationalbibliothek, die spanische Zentralbank Banco de España oder das Stadion Santiago Bernabéu, in dem derzeit Arbeiten zur Verbesserung seiner Einrichtungen durchführt werden. Die Brunnen Fuente de Neptuno, Fuente de Cibeles und Fuente de Colón oder die Skulpturen des Museo de Arte Público (Museum für Kunst im öffentlichen Raum) sind einige der Sehenswürdigkeiten, die man sich auf diesem Rundgang anschauen kann. Da die Strecke mehrere Kilometer lang ist, nimmt man am besten den Bus der Madrid City Tour (Route 2) oder einen öffentlichen Bus (zum Beispiel die Linie 27, die die ganze Achse ab dem Kreisverkehr Embajadores abfährt).
Von der Puerta del Sol zur Gran Vía
Neben Museen, Kirchen, Palästen oder Parks sind die Straßen Madrids schon an sich interessant. Wir empfehlen Ihnen einen Bummel durch das pulsierende Herz der Stadt. Anfangen können Sie zum Beispiel an der Puerta del Sol, wo sich der Null-Kilometerstein der Hauptnationalstraßen Spaniens befindet. Hier beginnt die Calle de Preciados, die dem Guinness-Buch der Rekorde zufolge die zweitbelebteste Straße der Welt ist. Danach die Gran Vía, die große Geschäftsstraße der Madrider Innenstadt, die voller Läden, Clubs, Cafés, Kinos und Theater ist, die ihre U-Bahn-Station mit einer Nachbildung des Pavillons renoviert hat, den der Architekt Antonio Palacios zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut hatte. Entlang der Gran Vía treffen Sie auf den Mega-Store WOW Concept, der als Multimarken- und Multiprodukt-Einkaufszentrum konzipiert ist. Im ehemaligen Palacio de la Equitativa, zwischen der Calle Alcalá und der Calle Sevilla, befindet sich die Galería Canalejas, eine exklusive Einkaufsgalerie, die sich zum neuen Symbol für Luxus in Madrid entwickelt hat.
VORSCHLÄGE FÜR UNTERNEHMUNGEN AM ABEND
Tapa-Bummel im Barrio de Las Letras
Sobald der Tag zur Neige geht, legt Madrid erst richtig los. Am Abend erwacht die Stadt zu neuem Leben.
Ein guter Einstiegspunkt, um auf den Geschmack zu kommen, ist die Plaza de Santa Ana im Barrio de Las Letras (Dichterviertel) nur wenige Schritte von der Puerta del Sol entfernt. Hier empfiehlt sich ein Tapa-Bummel, bei dem man von Lokal zu Lokal zieht und dabei eine kleine kulinarische Köstlichkeit zu einem Glas Bier oder Wein genießt.
Nachtleben rund um Gran Vía, Malasaña oder Chueca
Auf der Rückseite der Gran Vía liegen die Stadtviertel des Madrider „Lotterlebens“: Malasaña und Chueca sind seit den späten 80er Jahren Schauplatz von Kneipen, Pubs, Discos und Sessions, die das Madrider Nachtleben zu einem der unterhaltsamsten der Welt machen. Während Malasaña von Fans der Independent-Musik frequentiert wird, zeichnet sich Chueca als Dreh- und Angelpunkt der LGTBIQA+-Gemeinde aus.
Für alle, die die Welt des Cocktails näher erkunden wollen, gibt es das Perico Chicote, das schon vor über 80 Jahren auf der Gran Vía seine Pforten öffnete. Seit damals erfreut sich die Kunst des Cocktail-Mixens großer Beliebtheit in Madrid. Der Barkeeper mixt, schüttelt und kombiniert Aromen, Farben und Geschmacksrichtungen und dies oft mit eigener Persönlichkeit. Innerhalb des Panoramas der heutigen „Mixology“ empfehlen wir Ihnen die 1862 Dry Bar, eine Cocktailbar im klassischen Stil in einem Stadtpalast aus dem Jahre 1862 (daher der Name), im Madrider Stadtzentrum. Ohne Zweifel ein tolle Option, um das Madrider Nightlife einzuläuten.
Tauchen Sie ein in das unermüdliche nächtliche Treiben und verabschieden Sie sich dann von Madrid, denn die 24 Stunden sind beinahe um. Bis zum nächsten Mal!
Theater und Flamenco
Das Madrider Nachtleben bietet auch ein umfangreiches Theaterprogramm, mit aller Art von Aufführungen und Shows, die in großen Sälen wie dem Teatro Real, Teatro Lara, Teatros del Canal, Teatro La Latina und dem neuen Programm des Teatro Eslava veranstaltet werden.
Unbedingt einen Besuch wert sind die sogenannten Tablaos, Flamencolokale, in denen Gesangs- und Tanzrezitale aufgeführt werden wie im Torres Bermejas und Las Tablas, wo Sie zum Rhythmus der Flamencolokale leckere Tapas genießen können. Auch das Tablao Flamenco 1911 (ehemals Tablao Villa Rosa) und das neue Tablao de la Villa (in dem Lokal, in dem jahrelang das Café de Chinitas untergebracht war) bringen den besten Flamenco und die beste spanische Gastronomie in das Zentrum von Madrid. oder das Teatro Flamenco Madrid, ein Saal, der ausschließlich der Flamenco-Kunst gewidmet ist und sich im Teatro Alfil befindet.