Jeden Sommer verwandelt sich Madrid in einen richtungsweisenden Schauplatz für die Welt der visuellen Kunst und Fotografie. Mit Ausstellungen in den wichtigsten Museen, Veranstaltungsräumen und Kunstgalerien sowie verschiedenen Aktivitäten rund um das jeweilige Thema des Jahres bietet PHotoEspaña die Möglichkeit, die neuesten Trends der Fotokunst sowie die jüngsten Projekte international angesehener Künstler kennenzulernen . Die diesjährige Ausgabe vom 10. Mai bis 29. September zeigt 84 Ausstellungen mit Werken von 29 3 Fotografen und bildenden Künstlern .
PHotoESPAÑA bietet die Möglichkeit, die neuesten Trends der Fotokunst sowie die jüngsten Projekte international angesehener Künstler kennenzulernen. Das erstmals im Juni 1998 abgehaltene Event verfolgt das Ziel, der Fotografie in den öffentlichen Einrichtungen einen angemessenen Platz einzuräumen und die Arbeit von Galerien präsenter zu machen.
Das diesjährige Festival steht unter dem Motto Perpetuum mobile rund um das zentrale Thema „Bewegung“. Von der Dynamik des Mediums Fotografie bis zu der seiner Schöpfer bei Ausübung ihrer Arbeit, von der Darstellung einer Bewegung bis zu kollektiven, historischen oder sozialen Veränderungen.
Wie üblich unterteilt sich das Programm von PHotoEspaña in zwei Bereiche - den offiziellen Teil und das OFF-Festival mit Verleihung von Preisen zur Anerkennung des Werks einiger teilnehmender Künstler. An beiden Sparten beteiligen sich zahlreiche Museen und Ausstellungseinrichtungen und tragen so zur Förderung und Weiterentwicklung des Fotomarkts bei. Der offizielle Teil umfasst auch in diesem Jahr die im Königlicher Botanischer Garten gezeigte Gruppenausstellung zum Fotopreis der Stiftung ENAIRE sowie die Ausstellung über die besten Fotobücher des Jahres mit über 100 Veröffentlichungen, die im Wettstreit um den Preis für das beste Fotobuch des Jahres antreten.
Perpetuum mobile ist nicht nur das Motto der Ausstellung, sondern auch der Name der Gruppenausstellung im Círculo de Bellas Artes über die Werke von 27 spanischen Fotografen, deren Werdegang in der Zeit des Paradigmenwechsels zwischen analog und digital und in den ersten Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts begann.
Vertreter der spanische n Fotografie sind große Persönlichkeiten wie Gonzalo Juanes, Javier Campano und die Fotografinnen Pilar Aymerich und Paloma Navares , Pionierinnen der Gender-Perspektive in Spanien. Im Bereich der aufstrebenden Fotografie sind unter anderem die galicischen Fotografinnen Catara Rego und Lúa Ribeira , die haitianische Fotografin Widline Cadet , der Argentinier Sebastián Bruno und die jungen Künstler der Gruppenausstellung der NUR-Ausschreibung im Casa Árabe beteiligt.
Das Teatro Real ist erstmals als Veranstaltungsort dabei und zeigt eine einzigartige Ausstellung, die die unbekannte Seite des großen Komponisten Giacomo Puccini als Fotograf beleuchtet.
Große Retrospektiven
Im Rahmen von PHotoESPAÑA werden drei internationale Künstler mit großen Retrospektiven porträtiert: Erwin Olaf in einer ersten wichtigen Ausstellung seines Werks nach seinem Tod, der Ukrainer Boris Savelev , dessen Werk erstmalig in Spanien zu sehen ist, und die Fotografin Barbara Brändli mit einer Ausstellung ihres weitgehend unveröffentlichten Archivs.
Das Kulturzentrum Serrería Belga zeigt mit der Ausstellung von Boris Savelev die bisher umfangreichste Retrospektive des ukrainischen Künstlers. Ein Streifzug durch eine 60-jährige Karriere, die in der ehemaligen Sowjetunion begann und bis in die Gegenwart reicht. Das Fernán Gómez Centro Cultural de la Villa zeigt seinerseits eine Panoramaschau zu Erwin Olaf , einem der großen Erneuerer der narrativen Ästhetik der inszenierten Fotografie, mit Themen wie dem sozialen, politischen und ökologischen Aktivismus des niederländischen Künstlers.
Das CentroCentro zeigt die Ausstellung zu Barbara Brändli , die durch ihr Buch Sistema nervioso , in dem sie die Bedeutung von Geste und Pose hervorhebt, international bekannt wurde.
Internationale Fotografie in Einzelausstellungen
Die Stiftung Canal zeigt eine Ausstellung über Elliot Erwitt , einen der großen Meister der zeitgenössischen Fotografie. La comedia humana umfasst 135 Werke des Fotografen in den drei Sparten Menschen, Tiere und Formen. Das Museo ICO seinerseits präsentiert die erste große Retrospektive über Iwan Baan , der als weltweit führender Architekturfotograf gilt.
Die Stiftung Mapfre zeigt mit Atrapar el espíritu eine umfassende Retrospektive der amerikanischen Fotografin Consuelo Kanaga . Ebenfalls zu sehen ist Sin segundas intenciones von David Goldblatt , eine einzigartige Betrachtung der Apartheid, einer der dunkelsten Epochen in der Geschichte Südafrikas.
Mit der Ausstellung Un danés en el Madrid de la Restauración , die die Bilder des dänischen Fotografen Christian Franzen enthält, erinnert die Real Academia de Bellas Artes de San Fernando an den hundertsten Todestag des Meisters.
Zum Gesamtprogramm
VIDEO
Bildnachweis :
Erwin Olaf Kleines Requiem I 2022 © Mit freundlicher Genehmigung des Studio Erwin Olaf/ Amsterdam
Widline Cadet, Nan Letènite In Eternity, 2021 © WIDLINE CADET
Erwin Olaf, 11.05 am , aus der Reihe April Fool 2020, 2020 © ERWIN OLAF, MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG DES STUDIO ERWIN OLAF GALERIE RON MANDOS – AMSTERDAM, NIEDERLANDE
© Elena de la Rúa
Jardín de la melancolía. Al hombre cansado de la vida. 2004-2006 ©️ Paloma Navares