Im Februar 1985 organisierte die Juan-March-Stiftung die erste Ausstellung des Werks von Robert Rauschenberg in Spanien. Heute, vierzig Jahre später, präsentiert die Stiftung anlässlich seines hundertsten Geburtstags – mit Unterstützung der Robert Rauschenberg Foundation – vom 3. Oktober bis 18. Januar 2026 eine Ausstellung, die sein gesamtes Schaffen unter dem Blickwinkel einer im Kern fotografischen Schaffensweise neu interpretiert.
Seine ersten fotografischen Experimente machte Robert Rauschenberg (*1925 in Port Arthur, Texas; † 2008 in Captiva Island, Florida) während seiner Zeit am Black Mountain College unter Anleitung von Hazel Larsen und Aaron Siskind. In den 1950er Jahren integrierte er Zeitungsausschnitte in seine berühmten Combines und schuf damit eine Kombination aus Malerei und Collage.
1962 übertrug er in seinen Silkscreen Paintings Zeitungsbilder mithilfe von Siebdruck erstmals direkt auf die Leinwand. Nachdem er anfangs Pressefotos verwendet hatte, arbeitete er ab 1979 vorwiegend mit eigenen Aufnahmen. Diese Art, sich Bilder zu eigen zu machen, bedeutete nicht nur eine Weiterentwicklung seiner technischen Verfahren, sondern spiegelte auch seine Vorstellung einer „random order“, einer Bildordnung ohne Hierarchien, wider.
Die Ausstellung dokumentiert diese entscheidenden Momente seines Schaffens – vom Eintritt in das Black Mountain College im Jahr 1949 bis zur Entstehung der stark autobiografisch geprägten Serie Ruminations im Jahr 1999.
Bildnachweis:
Robert Rauschenberg betrachtet einen Kontaktabzug bei Gemini G.E.L., Los Angeles, Kalifornien, 1991. Foto: © Sidney B. Felsen