Am 27. und 28. September präsentiert das Ensemble Nova Galega de Danza unter der Leitung von Marta Pazos im Kulturzentrum Conde Duque ein Stück über die Geschichte der Deicharbeiterinnen, die am Bau des Dique de la Campana in Ferrol, dem damals größten Deich der Welt, mitwirkten.
Beim Bau des Dique de la Campana in Ferrol zwischen 1874 und 1879 hoben über 200 Frauen rund 245.000 Kubikmeter Erde und Steine aus. Ebenso wie die Männer trugen sie den Schutt auf Körben von der Baustelle, wurden jedoch schlechter bezahlt als diese. Die Geschichte der sogenannten „estibadoras” (Deichbauerinnen), die 150 Jahre lang totgeschwiegen wurde, ist nun als Tanzdarbietung auf der Bühne zu sehen.
Mit diesem ausschließlich von Frauen aufgeführten Stück, das modernen Tanz und regionale Tradition verbindet, holt das galicische Ensemble eine von anonymen Frauen vollbrachte körperliche und historische Leistung aus der Vergessenheit. Die Szenerie bildet einen Rahmen, in dem Kraft und Zartheit koexistieren, in dem Vergangenheit und Gegenwart durch Körpersprache in Dialog treten.
Die Inszenierung ist weder didaktisch noch wörtlich zu verstehen, sondern bietet eine sensorische und symbolische Reise durch geschichtlichen Ballast zum Thema Ungleichheit der Geschlechter und Kraft der Solidarität. Der Deich, dessen ursprüngliche Funktion das Aufstauen von Wasser ist, wird auf der Bühne zur Metapher für die angestaute Erinnerung, die nun in Form von Tanz, Bildern und Emotionen überläuft.
Mit den sich wiederholenden Gesten körperlicher Arbeit, mit Licht- und Farbkontrasten sowie Klangbildern, die das bebende Erdreich suggerieren, bildet das Stück eine szenische Hommage an die Deicharbeiterinnen, die Protagonistinnen heutiger Kunst. So nutzt die Inszenierung Tanz als Instrument für poetische Gerechtigkeit und die Sichtbarkeit von Frauen
Gestalter:
- Idee - Nova Galega de Danza
- Künstlerische Leitung von Nova Galega de Danza - Jaime Pablo Díaz
- Regie und Dramaturgie: Marta Pazos
- Choreografie - Belén Martí Lluch
- Klangkonzept und Musik - Clara Aguilar
- Bühnenbild und Kostüme - Clàudia Vilà
- Beleuchtungskonzept - Cristina Bolívar
- Tanz - Nuria Alaña, Carmen Cebrián, Alba Cotelo, Estefanía Gómez, Alicia López, Laura Santamariña, María de Vicente, Inés Vieites
- Mitarbeit Choreografie - Ana Botía
- Mitarbeit Bühnenbild - Carolina Díguele
- Cover - Lúa Cárdenas, Alba Vázquez, Paula Silvarrey
- Kostümfertigung - María Negreira (CDG)
- Hutmacherei - Carolina Díguele
- Holzschuhe - Elena Ferro
- Tamburine - Sanín Percusión Tradicional
- Steinbau - Castells y Planas
- Kreativarbeit - Estela Ferrándiz (Máster en Artes Escénicas - URJC) und María Casares (Máster en Pensamiento y Creación Contemporánea - ESADCYL)
- Technische Leitung - Cristina Bolívar
- Produktion - Jaime Pablo Díaz
- Lichttechnik - Ana Díaz
- Tontechnik - Alberto Beade
- Vertrieb - Rie Okada
- Fotografie - © Vanessa Rabade
- Plakatgestaltung und Kreativdesign - Patricia Portela
- Öffentlichkeitsarbeit - The Office Comunicación
- Kooperationspartner - Mostra Internacional de Teatro de Ribadavia (MIT), Stadtverwaltung Ferrol und Stadtverwaltung As Pontes
- Koproduktion - Nova Galega de Danza und Xunta de Galicia, über das Centro Coreográfico Galego
- Unterstützung - Agrupación Foliada de Salto de Vimianzo, Falcatrueiros de Monterroso, Ignacio Frutos (Almirante Jefe del Arsenal de Ferrol), Asunción Larranz, Hugo Torres, Tania Caamaño, Isa O’Connor, CDG-Mitarbeiter - Salón Teatro
Dauer: ca. 1 Stunde
Altersempfehlung: keine Altersbeschränkung