Allegorien einer Zukunft

Vom 25. November bis 28. März 2026 beherbergt der Ausstellungssaal der Banco de España eine Ausstellung zu einer erstmaligen Studie der Bank über den Einfluss des Art déco auf ihren Stammsitz am Cibeles-Platz. Die Erweiterung des Gebäudes in den 30er-Jahren war ein Projekt, bei dem Technik, Design, dekorative Kunst und institutionelles Statement zusammenwirkten.

Die Ausstellung – kuratiert von Yolanda Romero, Konservatorin der Banco de España, und dem Künstler, Kurator und Forscher Álvaro Perdices – beleuchtet ein für die Institution entscheidendes Ereignis: die Erweiterung des Bankgebäudes am Cibeles-Platz in den 1930er Jahren unter der Leitung des Architekten José Yárnoz Larrosa. Im Rahmen des Projekts entstanden zwei der wichtigsten architektonischen Räumlichkeiten des Gebäudes: der zentrale Hallenraum, überdacht von einer der schönsten Art-déco-Glasdecken Europas, und die symbolträchtige „Goldkammer“, die nur wenige Monate vor Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs fertiggestellt wurde.

Durch einen vielschichtigen, kritischen Ansatz beleuchtet die Ausstellung Alegorías de un porvenir (Allegorien einer Zukunft) die Widersprüche und Spannungen einer Epoche, in der Modernität einerseits ein erstrebenswertes Ziel war, gleichzeitig aber auch Anlass zur Kontroverse gab.

Die Ausstellung umfasst fast 150 Exponate, darunter Zeichnungen, Skizzen und Originalkartonvorlagen der von Casa Maumejean für die Erweiterung entworfenen Glasfenster. Dank der Zusammenarbeit zwischen Banco de España, Museo Nacional de Artes Decorativas und Fundación Centro Nacional del Vidrio wurden die bisher überwiegend unveröffentlichten Stücke restauriert und können nun erstmals öffentlich besichtigt werden.

Anhand einer bunt gemischten Sammlung von Kunstwerken, Dokumenten und sonstigen Beständen wie Skizzen, Einrichtungsgegenständen, Architekturzeichnungen, Banknoten und Archivfotos präsentiert sich die Ausstellung so als „Denkwerkzeug“ zur kritischen Neubetrachtung der visuellen Zeugnisse, die unsere Gegenwart prägten.

Bildnachweis:

• Daniel Vázquez Díaz (1882 in Nerva, Huelva – 1969 in Madrid). Landschaft von Fuenterrabía, 1927. Öl auf Leinwand. Sammlung Banco de España
• Joaquín Torres-García (Montevideo, 1874-1949): Das industrielle Katalonien, 1917. Entwurf für das fünfte Fresko im Salon Sant Jordi des Palau de la Generalitat de Catalunya. Aquarell, Bleistift und Tinte auf Papier/Karton. Generalitat de Catalunya
• Maumejean Hermanos, Madrid (1923-1970). Entwürfe für das Glasfenster im Foyer der erweiterten Banco de España. Aquarell und Bleistift auf Papier. Museo Nacional de Artes Decorativas, Aufbewahrung bei der Fundación Centro Nacional del Vidrio
• 50-Centimos-Banknoten des Consejo de Asturias y León, um 1937. Originaldrucke im Lithografieverfahren, hergestellt von: Control de Litografía, Gijón, in der Druckerei Artes Gráficas. AHBE, Banknotensammlung