Am 17. und 18. Mai ist das Kulturzentrum Conde Duque Schauplatz eines Projekts des unkonventionellen Künstlers Ernesto Artillo aus Málaga, der die Identität von Religion, sozialen Netzwerken, Folklore, Aktivismus ... durch verschiedene künstlerische Ausdrucksformen kurzschließt. Sein neues spartenübergreifendes Werk verlegt eine originalgetreue Nachbildung der Bühne des Madrider Corral de la Morería an einen Veranstaltungsort, der sich um die Förderung lebendiger Kunst und zeitgenössischer Kultur bemüht.
Nach seinem Abschluss in Werbekommunikation beschäftigte sich Ernesto Artillo zunächst mit Fotografie und Malerei und landete dann schließlich automatisch bei Performance und Videokunst. Mit seinen vielfältigen Interessen lässt sich der Künstler nur schwer einordnen. Als lebendiger und unbestreitbarer Botschafter der modernen Kultur betonte Artillo mehrfach, dass die interessantesten künstlerischen Ausdrucksformen für ihn in der Folklore liegen. Und eine seiner Leidenschaften ist der Flamenco.
Daher zollt er mit Tablao der populärsten, kommerziellsten und zuweilen auch geschmähten Form der Flamenco-Darbietung, der als „Tablao“ bezeichneten typischen Flamencobühne, Tribut und Anerkennung. Seine zwischen Installation und Performance angesiedelte Kreation enthält Live-Auftritte von Koryphäen der Flamenco-Avantgarde wie Niño de Elche, der regelmäßig an seinen Projekten mitwirkt, dem gefeierten Gitarristen Yerai Cortés, der orkanartigen Erscheinung von Rocío Molina und dem eigenwilligen und sehr persönlichen Kreativen und Tänzer Andrés Marín aus Sevilla, der erst kürzlich den spanischen Tanzkunstpreis erhielt.
Artillo bringt - im wahrsten Sinne des Wortes - einen Tablao an einen Veranstaltungsort, der sich um die Förderung lebendiger Kunst und zeitgenössischer Kultur bemüht. Ein metaphorischer Transfer, der eine originalgetreu nachgebildete Bühne des Madrider Corral de la Morería - seit 1956 Aushängeschild und international bekannter Vertreter eines Flamenco-Tablao - in ein Kulturzentrum verlagert.
Die Installation bietet somit vielfältige Lesarten rund um Kultiviertes, Populäres, Künstlerisches, Kommerzielles, Modernes, Traditionelles, die Rolle des Aufführungsorts und den Flamenco selbst und seine Fähigkeit, sich in Gesang, Gitarre und Tanz weiterzuentwickeln. Gestalter sind die aktuell innovativsten, bahnbrechendsten Flamenco-Künstler mit Auftritten in einem Museum, allerdings vor der nachgebildeten Kulisse eines Schauplatzes, der schon immer eine tragende Säule der Tradition war.
Gestalter:
- Konzipiert von Ernesto Artillo
- Eine Produktion des Museo Ca2m
- Architekt des Projekts - Pablo Chávez
- Wissenschaftliche Beratung - Alicia Navarro
- Vertrieb und Produktionsleitung - Cal Producciones
- Eine Produktion des Museo Ca2m
- Mit Unterstützung von Corral de La Morería
- Fotos - © Franka Potemkin
Ensemble:
- Gitarre - Yerai Cortés
- Gesang - Niño de Elche
- Tanz - Andrés Marín und Rocío Molina
Dauer: ca. 75 Minuten
Altersempfehlung: keine Altersbeschränkung