Rückansichten

Der Kurator der Ausstellung, Miguel Ángel Blanco, ein großer Liebhaber und Kenner des Prado-Museums, konzipierte das Projekt, um die verborgene Seite von Kunstwerken, nämlich deren Rückansicht, zu zeigen. Zu sehen ist die Ausstellung vom 7. November bis 3. März in den Räumen A und B - Jerónimos des Prado-Museums.

Forschungen an den Museumsbeständen, darunter auch eine vollständige Fotodokumentation, sowie Restaurierungsarbeiten und die damit einhergehende Restaurierung von Bilduntergründen führten zur Aufdeckung von Abbildungen, Botschaften, Belegen, Daten etc. als Teil der bisher kaum beachteten Rückseite von Kunstwerken.

Die Ausstellung zeigt die verborgenen Geheimnisse auf der Kehrseite des Maluntergrunds bestehend aus aus Holztafeln, Leinwand, Metall oder Stein. Die überwiegende Mehrheit von Gemälden wurde seit jeher an der Wand befestigt ausgestellt, sodass nur der Künstler und allenfalls der Sammler die versteckten Geheimnisse auf der Rückseite - jenem der Öffentlichkeit verwehrten vertraulichen Privatbereich - erfuhr.

Mit offenem, wissbegierigem Blick konzipierte Miguel Ángel Blanco dieses ungewöhnliche Projekt. Seit Jahrzehnten verknüpft er die Themen Kunst und Natur miteinander und ist es gewohnt, die Geheimnisse der Materie zu ergründen und die Realität aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Die Ausstellung zeigt die Kunstwerke aus einer völlig anderen Perspektive und vermittelt so dem Publikum durch die auf ihrer Rückseite verborgenen Überraschungen und Enthüllungen eine neue und umfassendere Beziehung zu deren Schöpfern.

Bildnachweis:

Die Heilige Familie (Vorder- und Rückseite) Bernard van Orley Museo Nacional del Prado.