Jenseits des Realismus: Figurative Kunst in China und Spanien

Zum 50-jährigen Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Spanien beherbergt der Königspalast vom 13. April bis 26. Mai eine Ausstellung mit Arbeiten von Künstlern aus beiden Ländern. Neben einer Auswahl von Werken großer chinesischer Meister ist auch der bekannte spanische Künstler Antonio López vertreten.

Die von der Vereinigung zur Förderung des künstlerischen Austauschs zwischen Spanien und China (APIAEC) organisierte Werkschau war vor ihrer Ankunft in Spanien bereits in den Städten Hangzhou und Peking zu sehen. Die einzigartige Ausstellung ging aus einer bisher nie dagewesenen Zusammenarbeit zwischen Künstlern aus beiden Ländern hervor.                                                                                                                           

Als Kuratoren fungieren zwei international bekannte Persönlichkeiten: Sir Nicholas Penny, Kunsthistoriker und ehemaliger Direktor der National Gallery in London, und Cao Yiqiang, Professor an der China Academy of Art und einer der derzeit renommiertesten Kunstkritiker Chinas. 

Die Ausstellung präsentiert die besten Werke aus drei Generationen chinesischer und spanischer Kunstschaffender und umspannt das halbe Jahrhundert von den 1960er Jahren bis heute. Dabei spiegeln die insgesamt 100 Werke von 100 Künstlern in einer breiten Palette von Stilen und Themen die kulturelle und künstlerische Vielfalt der beiden Länder wider. Zu den Künstlern gehören namhafte Meister aus beiden Ländern wie Quan Shangshi, Jin Shangyi, Zhan Jianjun, Antonio López García, Isabel Quintanilla und Julio Vaquero. 

Bemerkenswert ist, dass viele der in der Ausstellung vertretenen chinesischen Künstler sich unmittelbar von dem berühmten russischen Maler Ilja Repin, einem der größten russischen Meister des 19. Jahrhunderts, inspirieren ließen. Dieser Einfluss prägte die allgemeinen Merkmale der chinesischen Kunst jener Zeit. Anhand der ausgestellten Werke wird deutlich, wie sich die chinesische Ölmalerei durch die Integration zahlreicher technischer Einflüsse zu einer Kunstform mit einer unverwechselbaren eigenen Identität entwickelte.

So bietet die Ausstellung Más allá del Realismo: el arte figurativo en China y España dem Publikum einen Einblick in die zeitgenössische figurative Kunst in ihrer breit gefächerten und zunehmend stärkeren Entwicklung während des letzten halben Jahrhunderts.