Medée

Vom 6. bis 10. Juni zeigt das Teatro Real die Medée von Marc-Antoine Charpentier und damit - nach der Uraufführung von Cherubini im gleichen Theater - die zweite Version dieser Oper in der laufenden Spielzeit. Medée ist eine der schönsten Opern des französischen Barock und zeugt von der meisterhaften Beherrschung des Genres durch den Komponisten.

Vorgetragen wird diese neue Inszenierung von dem französischen Star-Duo Veronique Gens und Laurent Naouri, die mit ihrem kraftvollen Stimmeinsatz die Hauptfiguren und deren große Gefühle darstellen. 

Die Oper war bei Kritikern und Publikum ein Erfolg, der allerdings nur wenige Monate andauerte. Danach wurde sie fast 300 Jahre lang auf keiner anderen Bühne mehr aufgeführt. Ein gemeinsames Merkmal aller Medea-Opern ist, dass die Protagonistin ein außerordentliches stimmliches und schauspielerisches Niveau aufweisen muss. Das gilt auch für die Version von Marc-Antoine Charpentier, auf deren Höhepunkt in der Mitte Medée nach dem Vorbild ihrer Vorgängerin Armide die Geister der Unterwelt als Gehilfen für ihre schreckliche Rache herbeiruft.

Charpentiers einzige Oper wurde 1693 ohne allzu großen Erfolg an der Académie Royale de Musique uraufgeführt. Nach ihrer Wiederbelebung in der Neuzeit - begünstigt durch die bahnbrechende Tonaufnahme unter dem Dirigat von Nadia Boulanger im Jahr 1952 - gehört sie inzwischen zu einem der beliebtesten Werke der französischen Oper aus der Zeit des Sonnenkönigs.

Gestalter:

• Musikalische Leitung - William Christie
• Regie - Marie Lambert le Bihan

Darsteller:

• Médée - Véronique Gens
• Nérine - Emmanuelle de Negri
• Jason - Reinoud van Mechelen
• Arcas - Lisandro Abadie
• Créon - Cyril Costanzo
• Oronte - Marc Mauillon
• Créuse/Erstes Gespenst - Ana Vieira Leite
• Cléone - Élodie Fonnard
• L‘amour/Erster Gefangener - Lucía Martín-Cartón
• Erster Korinther/Dämon - David Tricou
• Ein Korinther/La Jalousie - Bastien Rimondi
• Ein Argier - Matthieu Walendzik
• Der Italiener/Zweiter Gefangener - Mariasole Mainini
• Ein Gefangener von L‘Amour - Clément Debieuvre
• Chor dreier Gefangener von L‘Amour - Juliette Perret, Julia Wischniewski, David Tricou
• La Vengeance - Igor Bouin
• Zweites Gespenst - Virginie Thomas
• Dreistimmiger Chor - Maud Gnidzaz, Alice Gregorio, Bastien Rimondi
• Orchester und Chor Les Arts Florissants

Tragédie mise en musique in einem Prolog und fünf Akten

• Musik - Marc-Antoine Charpentier (1643-1704)
• Libretto - Thomas Corneille nach der Tragédie von Pierre Corneille
• Uraufführung am 4. Dezember 1693 an der Opéra de Paris
• Erstaufführung im Teatro Real
• Halbszenische Konzertfassung