Der große Saal des Teatro Español ist Schauplatz einer Darbietung von Natalia Menéndez, die bis vor einigen Monaten Regisseurin, Dramaturgin und künstlerische Leiterin dieses Theaters und der Naves de Matadero war, und Israel Galván, einem versierten und preisgekrönten spanischen Flamenco-Tänzer und Choreographen. Basierend auf der Vorstellung von Dream als Analogon zu „Mutter“ präsentieren die beiden eine Choreographie rund um die Beziehung zwischen Mutter und Kind. Zu sehen ist das Stück jeweils dienstags bis sonntags vom 17. bis 26. Mai.
Mutterschaft in ihrer Eigenschaft als biologischer Prozess, der uns mit dem Rest unserer tierischen Gefährten auf eine Stufe stellt, kann mit ebenso liebevollen wie hasserfüllten Konnotationen behaftet sein. Oft weckt sie sogar Gefühle, die sich jenseits jeglicher Rationalität vermischen und abwechseln. Diese verwirrende und drastische Mischung von Empfindungen mag wie ein Traum anmuten. Oder vielleicht wie ein Alptraum.
Wir hören mütterliche Botschaften in Form von geflüsterten Liedern oder verkniffenen anstrengenden Tönen - eine klangliche Materialität, die über den eigentlichen Inhalt hinausgeht. Wir lassen uns einlullen von dem Wiegenlied, das uns aufwühlt, und der Milch, die uns aufrüttelt. Tanzende Stimmen und platzende Fruchtblasen. Voller Leidenschaft erklingen die verschiedenen Rhythmen, Pfiffe und ein Horn, das unaufhörlich weint wie ein Baby, das man gerne zum Schweigen bringen würde.
Die wie ein Mutterleib anmutende Bühne zeigt durch eine Klangkulisse scheinend ein Wesen, das sich in einer Art Fruchtwasser bewegt, wiegt oder strampelt. Dieses Ritual zwischen Beschwörung und Exorzismus - eigentlich das älteste der Welt - ist eine Neuinszenierung des unendlichen Prozesses, in dem die Mutter gleichzeitig Angeklagte und Verteidigerin, Anwältin und Anklägerin ist. Der Prozess ist bekannterweise bereits verloren. Der einzige Weg führt hinaus aus dem Mutterleib.
Gestalter:
- Inszenierung von: Natalia Menéndez und Israel Galván
- Regie: Natalia Menéndez
- Choreographie: Israel Galván
- Darsteller: Israel Galván, Paquita Cobos Gil (Stimme), María Marín (Gitarre und Gesang); weitere Musikerbesetzung steht noch aus
- Künstlerische Beratung: Miguel Álvarez Fernández
- Kostüme: Micol Notarianni
- Bühnenbild: Pepe Barea
- Ton: Pedro León und Félix Vázquez
- Regieassistenz: Pilar Valenciano
- Eine Produktion von: Teatro Español und Israel Galván Company
- Bildnachweis - © Nicolas Serve
Induktionsschleife, Tonverstärkung über Kopfhörer, Audiodeskription und Übertitel für Gehörlose verfügbar.