Vom 18. bis 23. Juni zeigt das Teatros del Canal (Sala Verde) eine Choreographie der seit Jahren in Madrid lebenden argentinischen Tänzerin Marina Otero. Wie bei ihren früheren Projekten schuf Otero auch dieses Stück basierend auf autobiographischen Erfahrungen rund um ihre eigenen psychischen Probleme. Die Umsetzung des Werks erfolgt unter Mitwirkung von vier Tänzerinnen mit psychischen Erkrankungen und unter Einfluss des russischen Choreographen Nijinsky.
Marina Oteros neues Werk Kill me (2024) ist die Fortsetzung ihrer beiden Vorgängerstücke Love me (2022) und Fuck me (2020) im Rahmen des Projekts Recordar para vivir, mit dem die Künstlerin lebenslang verschiedene Versionen von Werken präsentieren will.
Kill me entstand nach einem persönlichen Erlebnis, in dessen Verlauf die Choreographin in ihrer Midlife-Crisis begann, alle ihre Bewegungen zu filmen, ihr Leben rund um die Uhr öffentlich preiszugeben und alle Ereignisse aufzuzeichnen. Bis sie eines Tages zusammenbrach und eine psychische Erkrankung diagnostiziert wurde. Damals beschloss sie, daraus ihr nächstes Werk zu gestalten.
Dazu schuf sie unter Einbeziehung von vier Tänzerinnen mit mentalen Erkrankungen und Nijinsky ein Werk über den Wahnsinn der Liebe. Dies allerdings verschleiert sie mit dem Hinweis, es handle sich um eine Auseinandersetzung mit dem Thema psychische Gesundheit, um das Stück so auf die inklusive Agenda des Kunstmarktes zu bringen. Denn, so die eigene Aussage der Künstlerin, „ich bin dazu verdammt, Stücke zu machen, die sich verkaufen und mich so in der Welt (des Theaters) aufrechterhalten“.
Gestalter:
Veranstaltungsort: Teatros del Canal - Sala Verde
- Buch und Regie: Marina Otero
- Darsteller: Ana Cotoré, Josefina Gorostiza, Natalia Lopéz Godoy, Myriam Henne-Adda, Marina Otero, Tomás Pozzi
- Regieassistenz: Lucrecia Pierpaoli
- Dramaturgie: Martín Flores Cárdenas
- Beleuchtungs- und Raumkonzept: Víctor Longás Vicente und David Seldes
- Kostüme: Andy Piffer
- Videotechnik: Florencia de Mugica
- Fotografie: Sofia Alazraki
- Technische Leitung und Beleuchtung auf Tournee: Víctor Longás Vicente
- Produktionsassistenz:: Kysy Amarante Fischer
- Allgemeine und geschäftsführende Produktion: Mariano de Mendonça
- Produktionsauftrag in Europa: Tecuatro (Jonathan Zak, Maxime Seugé), Otto Productions (Nicolas Roux, Lucila Piffer), PTC Teatro (Olvido Orovio)
- Eine Gemeinschaftsproduktion von Teatros del Canal Madrid – HAU Hebbel am Ufer Berlin – Printemps des Comédiens Montpéllier – Théâtre du Rond-Point Paris – Théâtre des Célestins Lyon
- Mit Unterstützung von: Künstlerresidenz Casa Velázquez du Ministère d’Education Supérieur, FITLO Festival Iberoamericano de Teatro de La Rioja
- Mit Dank an: Jorge Tesone, María Velasco, Andres Manrique, Santiago Rigoni, Juan Ignacio Bustos, Hugo Lacroix, Cala Zavaleta, Augusto Chiappe, Juanfra López Bubica, Fred Raposo, Matías Rebossio, Miguel Valdivieso, Cristian Vega
Dauer: ca. 1 Stunde und 30 Minuten (ohne Pause)
Altersempfehlung: erwachsenes Publikum
Hinweis: Das Stück enthält Ganzkörpernacktdarstellungen