Der niederländische Künstler Piet Mondrian (*1872, Niederlande; † 1944, USA) steht im Mittelpunkt dieser Ausstellung im Reina-Sofia-Museum, den von ihm begründeten Neoplastizismus, einen abstrakten Kunststil basierend auf den Beziehungen zwischen rechteckigen Formen, Farbflächen und geraden Linien, beleuchtet.
Im Oktober 1917, während die Welt unter den Auswirkungen des Ersten Weltkriegs litt, gründete eine Gruppe junger Niederländer die Zeitschrift De Stijl, in der ein neuer und innovativer Kunststil propagiert wurde. Ein Stil, der die Grenzen zwischen den verschiedenen Sparten aufbrach, Malerei mit Architektur und angewandte Kunst mit Bildhauerei verschmolz und Design erstmals als Kunst betrachtete. Diesen genreübergreifenden Ansatz übernahmen Künstler aus der ganzen Welt, die über die Zeitschrift und per Brief miteinander kommunizierten.
Piet Mondrian, der Mitglied von De Stijl war, begann zunächst, niederländische Landschaften zu malen - ein klassisches Genre, dem er sich 20 Jahre lang widmete. Ab 1905 kam er zu dem Schluss, dass Schönheit nicht im Motiv oder dem von einem Gemälde dargestellten Gegenstand liegt, sondern in der Art und Weise, wie Formen und Farben eine für den Betrachter schöne, bildhafte Plastizität entfalten. Diese Einstellung beherrschte von da an seine Arbeit.
Die Ausstellung im Sabatini-Gebäude des Museums besteht aus Werken von Mondrian und einigen seiner Künstlerkollegen aus der Bewegung.
Bildnachweis:
Piet Mondrian, Komposition mit Rot, Schwarz, Gelb und Grau, 1921. Öl auf Leinwand, 39,5 x 35 cm, Kunstmuseum Den Haag © Mondrian // Holtzman Trust